Stellen Sie sich vor: Sie präsentieren vor einem wichtigen Gremium, klicken zur nächsten Folie – und der Bildschirm bleibt schwarz. Kein Signal. Keine Erklärung. Peinlich berührt beginnen Sie, Kabel zu prüfen oder neu zu starten – doch der Moment ist bereits verloren.
Solche Aussetzer sind keine Seltenheit. Und sie entstehen meist nicht durch defekte Hardware – sondern durch ungeeignete Signalübertragung, insbesondere beim Einsatz von HDBaseT in modernen Netzwerken.
Warum HDBaseT in modernen Netzwerken oft versagt
HDBaseT klingt zunächst ideal: Ein einziges Cat-Kabel überträgt Bild, Ton, Steuerungssignale und Strom – bis zu 100 Meter weit. In der Praxis allerdings entstehen Probleme, wenn HDBaseT in bestehende Netzwerkstrukturen integriert wird.
Typische Fehlerquellen:
- Einsatz von Netzwerkdosen, Patchfeldern oder Switches
- Unterbrechungen in der Punkt-zu-Punkt-Verbindung
- Störungen durch elektromagnetische Einflüsse
Die Folge sind häufig:
- Bildaussetzer oder flackerndes Bild
- Kein Bildsignal beim Umschalten
- Fehlende Steuerungs- oder Tonsignale
Viele IT-Verantwortliche sind überrascht: Denn auf den ersten Blick scheint die Verkabelung korrekt. Doch HDBaseT ist nicht für strukturierte Netzwerke gedacht – sondern für direkte, ungestörte Punkt-zu-Punkt-Verbindungen.
AV over IP: Die moderne Alternative für Konferenzräume
Eine zukunftssichere Lösung heißt AV over IP (Audio Video over Internet Protocol). Dabei werden Bild- und Tonsignale in IP-Datenpakete umgewandelt und über die vorhandene Netzwerkstruktur übertragen – inklusive Dosen, Patchfeldern, Switchen oder Glasfaserleitungen.
Vorteile von AV over IP:
- Skalierbarkeit: Neue Displays oder Räume lassen sich einfach hinzufügen.
- Flexibilität: Ideal für teilbare Räume, große Distanzen oder wechselnde Quellen.
- Zukunftssicherheit: Einbindung neuer Standards oder Geräte problemlos möglich.
- Infrastruktur nutzen: Bestehende Netzwerktechnik kann weiterverwendet werden.
AV over IP nutzt die gleiche Logik wie Ihre IT – und sorgt für stabile, leistungsfähige Medientechnik.
Wo AV over IP seine Grenzen hat
Trotz aller Vorteile ist AV over IP kein Allheilmittel. In bestimmten Szenarien ist eine sorgfältige Planung unerlässlich.
Mögliche Herausforderungen:
- Bandbreitenbedarf: Hochauflösende Signale (4K/8K) erfordern starke Netzwerke.
- Technisches Know-how: Planung und Konfiguration erfordern IT-Kompetenz.
- Latenzen: Geringe Verzögerungen können bei Live-Anwendungen relevant sein.
- Kosten: Initiale Investitionen für Encoder, Decoder und Switches sind höher.
Welche Technik für welchen Raum?
Eine Entscheidungshilfe auf einen Blick:
Kleiner Konferenzraum mit direkter Verbindung? → HDBaseT (ohne Patchfeld oder Switch)
Mittelgroßer Raum mit strukturierter Verkabelung? → AV over IP
Großraumbüro oder teilbare Räume mit flexibler Nutzung? → AV over IP
Budget-sensible Installation ohne IT-Unterstützung? → Kein AV over IP ohne fundierte Beratung
Vor dem Kabel kommt das Konzept
HDBaseT ist nicht falsch – aber häufig falsch eingesetzt. Wer auf flexible, moderne Medientechnik angewiesen ist oder bereits strukturierte Netzwerkinfrastruktur nutzt, fährt mit AV over IP meist besser.
Lassen Sie sich professionell beraten, welche Übertragungstechnologie zu Ihrer Infrastruktur passt – für reibungslose Meetings und überzeugende Präsentationen.